Skip to content

„Es wächst zusammen, was zusammengehört.“ Nachdenken über ein Politikerwort mit Blick auf die Deutschen in Kairo

2015 9. September
von Bernd Landmann

Hier nun der zweite Teil der „Ossi – Wessi“ Berührungen im Kairo der siebziger Jahre. (Heft 4 2015, Wolfgang Freund). Das Wort hat nun Bernd Landmann. Zu den berühmtesten Politerkerworten zählt zweifellos der Satz von Altkanzler Willy Brandt, mit dem er seinerzeit den Mauerfall kommentiert hat: Es wächst zusammen, was zusammengehört. Wenn ich heute darüber nachdenke, frage ich mich, ob wir Ossis und Wessis in den vierzig Jahren von 1949 bis 1989 wirklich so dramatisch auseinandergedriftet waren. Auch frage ich mich, ob unsere nahen und fernen Nachbarn in West, Ost, Nord und Süd stets scharf zwischen Ost- und Westkrauts oder Ost- und Westboches oder auch Ost- und Westfritzen unterschieden haben und ob es aus ihrer Sicht auch immer genügend Gründe gegeben hätte, so zu differenzieren. Diese Fragen will ich an dieser Stelle erst einmal nur so stehen lassen. Ich bin in der DDR groß geworden. Um genau zu sein in Leipzig, und zwar in den Zeiten des Kalten Krieges und des Eisernen Vorhangs. Das hat mein Bild von der Bundesrepublik geprägt. Mir war beigebracht worden, dass im Westen zwar unstreitig unsere Brüder und Schwestern leben, man bei der Vergegenwärtigung dieses Verwandtschaftsverhältnisses aber immer gehörig Kain und Abel vor Augen haben muss. Dazu wurde die Lernhilfe geliefert, dass Kain eindeutig in München zu verorten sei oder in Hamburg oder in Kassel. Wir hier in Rostock, Leipzig und Dresden wären jedenfalls die Guten. Da das mit meiner Selbstwahrnehmung voll übereinstimmte, sah ich nicht den geringsten Grund, das zu bezweifeln. Den berühmten Friedensvogel Picassos vor dem inneren Auge sang ich inbrünstig als Jungpionier „Kleine weiße Friedenstaube, fliege übers Land …“. Wir lebten im sozialistischen Paradies und die anderen in der kapitalistischen Hölle. Letzteres ließ sich für uns DDR-Bürger freilich kaum empirisch überprüfen. Wir Leipziger bekamen die Brüder und Schwestern allerdings zweimal im Jahr leibhaftig zu Gesichte. Sie fuhren in hellen Scharen zur Frühjahrs- und Herbstmesse in dicken Limousinen vor, rochen gut nach Kölner Glockengasse und waren immer atemberaubend gestylt. Aber das konnte uns letztlich in unserem Glauben ebenso wenig irre machen wie unsere mittelalterlichen Vorfahren die Hure Babylons, von der in der Offenbarung des Johannes zu lesen ist: Sie ist bekleidet mit Purpur und Scharlach, verziert mit Gold und edlen Steinen, hat einen goldenen Becher voll Gräuel in der Hand und wird von Gott wegen ihrer Sünden einmal innerhalb einer Stunde gerichtet werden. Wir waren immunisiert und hoffnungsfroh. Wir wussten Bescheid. Dann ein Paukenschlag. 1968 verschlug es mich unvorhergesehen als Deutschlektor nach Kairo, erst an diefot02 Al Azhar Universität und danach an   die Sprachenhochschule Zeitoun. Jetzt war die Situation eine ganz andere. An jeder Straßenecke konnte es unversehens zu verhängnisvoller Feindbegegnung kommen, denn es wimmelte von DDR- und Bundesbürgern in Kairo. Unsere diplomatische Vertretung hat glücklicherweise gleich bei der Einreise jedem DDR-Bürger eilends das Rüstzeug vermittelt, solche gefährlichen Situationen vorausschauend zu vermeiden oder kühn zu bestehen. Eindringlich gewarnt wurde vor dem Besuch eines Restaurants mit dem Namen „Münchner Hofbräuhaus“, weil sich dort die nach dem Krieg untergetauchten Altnazis treffen würden. Ich habe nie zu erkunden versucht, wo sich das Lokal befand. Bis heute weiß ich nicht, ob es das überhaupt gegeben hat.

Abb. 2: Mit meinen Studenten vor der Al Azhar

Kreuzgefährlich werden konnte es aber auch schon im Club. Wir waren natürlich alle Mitglied in irgendeinem Club, aber eben unsere Kain-Brüder und -Schwestern auch und unglücklicherweise nicht selten in ein und demselben. Da galt es, den Gegner schnell und sicher auszumachen und dann reichlich Abstand zu halten, ohne den Eindruck von Ängstlichkeit zu vermitteln. Im Gegenteil, man sollte uns ansehen: We are the champions. Immerhin durften wir Präsident Gamal Abdel Nasser fest an unserer Seite wissen. Verstohlen habe ich natürlich zuweilen einen Blick zu den Brüdern und Schwestern gewagt, um festzustellen, wovon sie sich von uns unterscheiden. Da ist mir vor allem aufgefallen, dass sie die besseren Tennisschläger hatten. Ein noch gefährlicheres Terrain war eine Fleischerei in der Kasr El Nil. Sie wurde von einem Österreicher geführt und war offenbar in allen deutschsprachigen Communities Kairos ein Geheimtipp. Da stand man gewöhnlich in einer deutsch-deutsch-österreichisch-schweizerischen Schlange, was natürlich ungute Gefühle weckte. Die Sprache verriet schnell, wer an der Reihe war. Jetzt musste sich leicht feststellen lassen, wie sehr die anderen anders waren als man selbst, denn Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755-1826) hat uns ja gelehrt: „Sage mir, was du isst und ich sage dir, wer du bist.“ Einer nach dem anderen verlangte aber nun Sauerkraut, Blut- und Leberwurst, Kassler und Schweineschnitzel. Ich machte da keine Ausnahme. Unübersehbar an der Wand hing übrigens eingerahmt der Spruch ALLAH HAT DIE ZEIT ERFUNDEN, VON EILE HAT ER NICHTS GESAGT. Dieser Geist schien sich unterschiedslos schon lange über alle Wartenden ausgegossen zu haben. All das konnte allerdings ordentlich am Feindbild kratzen. Auf ganz andere Weise gefährlich konnte es werden im Buchladen von Lehnert & Landrock. Hier musste ich mich kurioserweise aber primär vor den eigenen Landsleuten vorsehen, denn wenn einer von ihnen es spitz bekommen würde, dass ich dort Spiegel und Stern kaufte, hätte das, wenn es der Richtige gewesen wäre, mit Sicherheit mein Rückflugticket auf Nimmerwiederkehr bedeutet. Aus der zufälligen Zeugenschaft eines Westbruders dagegen würde mir keine Gefahr erwachsen, war ich mir recht sicher, denn es konnte ihm doch nur recht sein, wenn ich mich von „seinen“ Zeitschriften westlich infiltrieren ließ. Natürlich hat diese Überlegung mich auch irgendwie irritiert und die Irritationen verstärkten sich erheblich, wenn ich mich insgeheim fragte, ob Kain beim Durchblättern dieser Illustrierten auch immer ebenso verärgert reagieren würde wie ich, wenn er wieder mal feststellen musste, dass fast alle Texte über Ägypten geschwärzt waren und dazu auch noch konsequent alle Bilder von Nackedeis. Ich bin ein Glückskind. Eigentlich hat es nur ein einziges Mal eine wirklich heikle Feindbegegnung gegeben. Ich saß in der Al Azhar im Raum für die Lehrkräfte der Fremdsprachenfakultät und trank meinen obligaten Tee. Ich wähnte damals hier der einzige Lektor aus dem deutschen Sprachraum zu sein, deshalb war ich sehr verblüfft, als mich plötzlich ein etwa gleichaltriger junger Mann im besten Deutsch ansprach. Schrecksekunde. Es war ein Deutscher von jenseits des Eisernen Vorhangs. Ich ließ mich zögerlich auf ein Gespräch ein und dabei erfuhr ich, dass er kürzlich zum Islam konvertiert sei und jetzt Hassan heiße. Er habe die Stelle an der Al Azhar unbedingt haben müssen. Das wäre von existenzieller Bedeutung für ihn gewesen, doch als Nichtmuslim hätte er ja keine Chance gehabt, sie zu bekommen. Da konnte ich ihm nicht widersprechen. Nur für DDR-Bürger war auf hoher politischer Ebene eine Ausnahmeregelung ausgehandelt worden. Ich stellte mir vor, dass unerbittliche ökonomische Zwänge meinen westdeutschen Kollegen zu diesem aus meiner Sicht verzweifelten Schritt veranlasst haben mochten. Einen von der unbarmherzigen kapitalistischen Geißel der Arbeitslosigkeit zum Äußersten Getriebenen vermeinte ich vor mir zu sehen und Mitleid überkam mich. Eingeimpfte Vorsicht hielt mich dennoch von einer vorschnellen Fraternisierung ab. Ich erzählte Foto3unserer Kulturattachée Frau Endesfelder von der seltsamen Begegnung. Ihre Reaktion ließ mich aufhorchen: „Wissen Sie, die Position, die wir an der Al Azhar errungen haben, muss um jeden Preis gehalten werden. Das ist eine Bastion, die nie wieder aufgegeben werden darf. Wenn die ausgehandelte Regelung am Ende keinen Bestand behalten sollte, dann müssen Sie konvertieren. Das ist Ihnen hoffentlich klar.“ Hier zeigten sich mir nun doch erstmals deutlichere Unterschiede, obgleich in beiden Fällen für mich nichts anderes als Zwänge sichtbar wurden.                                                                                                Abb.3: Al Alsun, Ain Shams Universität heute Doch es waren Zwänge von sehr verschiedener Art. Zum Ernstfall ist es bei mir gottlob nicht gekommen. Ich wurde an die Madressa Al Alsun versetzt. Im Unterschied zu mir und meinen Landsleuten sowie zu denen meines konvertierten Kollegen schien für die meisten Ägypter das deutsch-deutsche Schisma nach meiner Beobachtung im Prinzip aber überhaupt nicht zu existieren oder aber belanglos zu sein. Näherte sich beispielsweise ein Deutscher an den Pyramiden, ganz gleich ob nun aus Ost oder West, einem Kamelführer, dann stellte ihm dieser seine Reittiere in der Regel als Bismarck, Hitler oder Adenauer vor. Ein zielgruppenspezifisches Marketing hätte erfordert, dass er mir seine Dromedare als Ulbricht oder Marx anbietet. Natürlich zuckte ich bei Hitler immer unwillkürlich zusammen und ich fragte mich, ob das Kain in jedem Falle auch so ergangen wäre. Was wussten wir wirklich voneinander? Diese Gleichgültigkeit gegenüber Ost und West war nun zwar weit verbreitet, aber es gab Ausnahmen. Mein Chef an der Sprachenhochschule Zeitoun Dr. Moustafa Maher – jetzt einer der zwei Nestoren der Foto4Germanistik in Ägypten – war so eine. Als ich ihn das erste Mal sah, war er mir auf Anhieb sympathisch. Er hatte eine ungeheure intellektuelle Ausstrahlung, die mich sehr ansprach. Sehr bald entdeckte ich bei ihm auch eine starke Neigung zu Ironie und Sarkasmus. Darin fühlte ich mich ihm irgendwie verwandt. Außerdem imponierten mir seine umfassende Kenntnis der deutschen Literatur und seine exzellente Beherrschung der deutschen Sprache. Leider war die Sympathie ganz und gar nicht gegenseitig. Das konnte aber auch nicht verwundern, denn seine wissenschaftliche Karriere war eng mit der Bundesrepublik verbunden gewesen. 1962 hatte er in Köln promoviert. Das Goethe-Institut war seine zweite Heimat.

Abb.: Prof. Mustapha

 

Für ihn war die DDR ebenso ein rotes Tuch wie für jeden ordentlich erzogenen DDR-Bürger die Bundesrepublik. Es entwickelte sich nun zwangsläufig ein deutsch-deutsches Scharmützel der besonderen Art, besonders deshalb, weil eine Seite ja nur stellvertretend besetzt war. Das geistige Florettfechten ging aus, wie es ausgehen musste. In der persönlichen Begegnung von befeindeten Gegnern, wenn sie denn kultiviert sind, bleiben Feindbilder nie so, wie sie waren. Darauf beruhen ja alle Hoffnungen der interkulturellen Kommunikation. Mahers Gralserzählungen von der Großen Freiheit in Hamburg und überall in der westlichen Welt setzte ich pointierte Berichte über legendäre Begegnungen im legendären Hörsaal 40 der Leipziger Universität entgegen, die ich und meine Kommilitonen dem legendären Germanistikprofessor Hans Mayer verdankten. Ich habe dort Günter Grass aus seiner gerade erst erschienenen „Blechtrommel“ lesen hören und Ingeborg Bachmann und Walter Jens und Anna Seghers als Vorlesende erlebt. Da spielten Ost und West als Unterscheidungskriterien überhaupt keine Rolle. Und vor mir haben an diesem Ort Uwe Johnson und Christa Wolf an Mayers Lippen gehangen. Auch das verkniff ich mir nicht, Maher beiläufig wissen zu lassen. Er wusste sehr wohl mit diesen Namen etwas anzufangen, denn beide ehemaligen Mayer-Studenten hatten gerade mit Aplomb die Bühne der deutschen Literatur betreten. Maher begann uns allmählich mit anderen Augen zu sehen, wir ihn allerdings auch. Und dann geschah das nie für möglich Gehaltene. Er lud uns eines Tages zu sich in sein Haus nach Heliopolis ein. Im Garten zeigte er uns stolz ein gerade gepflanztes Mangobäumchen. „Es wird Jahre dauern, bis es trägt. Man muss Geduld haben.“ An diese Worte wurde ich erinnert, als er lange nach meiner Rückkehr in die DDR einmal vor meiner Tür in Leipzig stand. Er hatte für mich und meine Frau ein besonderes Geschenk mitgebracht, eine der ersten drei Mangos, die er von seinem Bäumchen hat ernten können. Wir waren zutiefst gerührt. 1977 hat sein einstiger Assistent Mohammed Salah Fahim, den ich noch gut aus gemeinsamer Arbeit in Erinnerung habe, in Leipzig promoviert. Die deutsch-deutsche Problematik hat uns DDR-Bürger in Kairo freilich nur am Rande beschäftigt. Wir hatten ja vollauf damit zu tun, mit einer für uns doch ganz und gar ungewohnten Kultur zurechtzukommen. Da ereignete sich tagtäglich so vieles, was uns befremdete, schockierte, angenehm überraschte, bereicherte, abstieß, anzog, faszinierte, was verarbeitet, eingeordnet und beredet werden wollte. Gelegentlich fragten wir uns allerdings bei der Verarbeitung unserer neuesten interkulturellen Erfahrungen, ob unsere Brüder und Schwestern mit den besseren Tennisschlägern dies und das ebenso betrachtet und bewertet haben würden. Wir fragten uns, ob sie wie wir die oft abenteuerlich verlegten elektrischen Leitungen in den Wohnungen und Büros immer wieder leicht verängstigt beäugten, ob auch sie manchmal ihre rechte Mühe hatten mit dem ägyptischen Personal, ob der eigenartige Umgang der Ägypter mit der Zeit für sie eine genau so große Herausforderung bedeutete wie für uns, ob auch sie von der Gastfreundschaft im Gastland manchmal geradezu überwältigt waren, ob es auch sie immer wieder Kraft kostete, der Malisch- und Bakschisch-Mentalität gelassen zu begegnen. Ich hatte da zwar meine Vermutungen, Gewissheit aber bekam ich erst durch die Beiträge von Wolfgang Freund im Papyrus Magazin. Da hat es also keine gravierenden Unterschiede gegeben. Wir waren zwar Gegner bis aufs Blut gewesen und dennoch zugleich Brüder im Geiste, zumindest partiell. Das war schon ganz schön irre damals. Nun soll hier nichts verniedlicht werden. Der Vereinigungsrausch nach dem Mauerfall verflog schnell und von Zusammenwachsen war danach weit und breit zunächst kaum etwas zu spüren. 40 Jahre Leben in ganz unterschiedlichen Systemen hinterlassen eben doch ihre Spuren. Nicht ohne Grund betraten alsbald der Besserwessi und der Jammerossi die Kabarettbühnen und man bog sich in Ost und West vor Lachen und Zorn. Im Osten wurden Hundertausende gleichsam über Nacht arbeitslos, eine für sie ganz ungewohnte Erfahrung. Fast alle leer gefegten Leitungspositionen besetzten Brüder und Schwestern aus dem Westen. Im Osten wurde gelästert, dass durch die Wende nun endlich auch die zweite und dritte Garnitur der bundesrepublikanischen Elite ihren Zugriff bekam. Ob das nun so gewesen ist oder nicht, soll hier unentschieden bleiben. Auf jeden Fall aber muss man uns Ossis zugestehen, dass wir, als sich die Gelegenheit bot, ganz oben vakante Schaltstellen zu besetzen, nur unsere allererste Garnitur ins Rennen geschickt haben. Wenn ich bedenke, dass Angela Merkel einst wie ich mit blauem Halstuch „Kleine weiße Friedenstaube…“ gesungen hat, wird mir bewusst, wie weit wir im 25. Jahr der Wiedervereinigung schon gekommen sind. Und ich lasse mir gern meine Einsicht von Pfarrer Gauck absegnen. foto5Ich will nicht verhehlen, dass auch mich die Wende zunächst kalt erwischt hat. Ich fand mich eines Tages unvermittelt auf der Straße wieder. Aber weil ich ein Glückskind bin, las mich dort nur wenig später ein Wessi auf, der sich nicht daran störte, dass ich einmal ein blaues Halstuch getragen und „Kleine weiße Friedenstaube“ gesungen hatte. Im Laufe der Jahre wurden wir sogar ziemlich beste Freunde. Ich rechne mir zugute, ihn bald nach unserer Erstbegegnung auf mein Ägypten ganz heiß gemacht und ihn dort zu allerlei Unternehmungen angestiftet zu haben. Sein letzter Streich in Ägypten war die Gründung der Rahn Schulen Kairo. In diesem Zusammenhang lud er mich voriges Jahr in die Stadt meines einstigen Wirkens ein. Es war ein eigenartiges Gefühl, nach so vielen, vielen Jahren nochmals durch die Straßen von Zamalek zu spazieren, wo ich meine erste foto6Wohnung hatte. Abb.5: Unser Haus in Zamalek

Wie magisch gesteuert stand ich bei einem meiner Spaziergänge urplötzlich vor dem Grundstück 11, Sh. Al-Salah Ayoub. Hier hatte sich die Residenz des DDR-Botschafters befunden und hier habe ich am 7. Oktober 1969 den 20. Jahrestag der DDR mitgefeiert. (siehe Abb. 1). Ich war eingeladen worden, um als Smalltalk Partner für die hochrangigen Gäste aus der Al Azhar zur Verfügung zu stehen. Alles war noch genauso, wie es damals war. Nur prangten am Eingang andere Schilder. DAAD und ZfA (Deutscher Akademischer Austauschdienst und Zentralstelle für Auslandsschulwesen) konnte man u.a. darauf lesen.  Nun wusste ich definitiv, dass inzwischen auch in Kairo zusammengewachsen war, was zusammengehört.                                                                                             Abb. 6 Eigentlich wusste ich es natürlich schon, seit mich das Papyrus Magazin immer wieder ermuntert hat, Beiträge zu liefern. Zwischen Dagmar Klementa aus Bayern und mir aus Sachsen passt mittlerweile kein Blatt Papier und ich hätschele den schönen Gedanken, noch einmal mit ihr und Karina Heller aus Berlin in Kairo in einer Filiale der wunderbaren französischen Bäckereikette Paul zu frühstücken, am liebsten natürlich zusammen mit Wolfgang Freund, weil wir vier gemeinsam die Idee zu dieser bi-okularen deutsch-deutschen Retrospektive auf Kairo in den schlimmen Jahren der deutschen Teilung ausgebrütet haben. Außerdem kann er gut Französisch und deshalb Croissants hier ganz akzentfrei bestellen. Hat das wiedervereinte Deutschland auch noch ein paar Schönheitsfehler – malisch! Das wächst schon noch zusammen. ___________________________________________________________________________________ Bildnachweis: Abb. 1; 2; 5 und 6: privat Bernd Landmann Abb.3: http://de.wikipedia.org/wiki/Ain-Schams-Universit%C3%A4t#/media/File:ASU-_School_of_Alsun.jpg Abb. 4: http://www.adkcentral.com/de/said-about-us/111-prof-mostafa-maher

Kommentar schreiben

Info: Benutzung von einfachem XHTML (strong,i) erlaubt. Die E-Mail-Anschrift wird niemals veröffentlicht.

Kommentar-Feed abonnieren