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Geleitwort zum 11. Band der Reihe Deutsch als Fremdsprache in der Diskussion

2020 13. April
von Martin Löschmann

Endlich ist er da: der 11. Band der Reihe Deutsch als Fremdsprache in der Diskussion. Wie es dazu kam, zeigt das folgende Geleitwort. Die unten stehende Rezension von Michael Thormann informiert über den Inhalt der Arbeit.

Im Sport ist es gang und gäbe, von einem Comeback zu sprechen. Kehrt eine Person zurück, die – aus welchen Gründen auch immer – den öffentlichen Raum verlassen hat, ist es auch ein üblicher Ausdruck im Neuhochdeutschen. In einem gewissen Sinne gilt das für die Wiedereröffnung der Reihe Deutsch als Fremdsprache in der Diskussion mit dem Sammelband „DaZ-Unterricht an Schulen. Didaktische Grundlagen und methodische Zugänge“ ein solcher Vorgang. Mit dem 10. Band „Humor im Fremdsprachenunterricht“ war für den Herausgeber, der in die Jahre gekommen ist, ein heiterer Abschluss der nach der Wende initiierten erfolgreichen Reihe Deutsch als Fremdsprache in der Diskussion gegeben. Zudem ist die 10 doch schon eine stattliche, wenn auch nicht prachtvolle Zahl. Da sich der Herausgeber jedoch nicht völlig aus dem Arbeitsleben herausgezogen hat und sich als Vorstand des IIK e.V. Berlin nunmehr mit Integrationsunterricht einerseits sowie der Qualifizierung von Lehrkräften für die verschiedenen Integrationskurse und berufsorienten Kursen andererseits beschäftigt, mobilisierten den Herausgeber die Themen des vorliegenden Bandes in einem solchen Maße, dass er sich entschloss, die Reihe noch einmal zu öffnen, vielleicht auch auf diese Weise womöglich jemanden zu animieren, sich der Reihe anzunehmen und sie in der einen oder anderen Weise fortzuführen oder auch völlig umzukrempeln. Wer mit dem Zweitspracherwerb, sei es in Gestalt des Integrationsunterrichts oder in den Förderklassen in Schulen tagtäglich befasst ist, weiß, dass es große Defizite bei der wissenschaftlichen Fundierung dieser Unterrichte gibt. Gewiss liegt es nicht allein am Fundierungsmangel, wenn z.B. „mehr als die Hälfte aller Zuwanderer am Ende der Integrationskurse das höhere Level B1 beim Deutschtest“ (Welt Digital Zeitung, 29.04.2018) nicht erreicht. Es erklärt sich auch daraus, dass nicht in jedem Fall voll ausgebildete DaZ-Lehrende zur Verfügung stehen. Quereinsteiger in allen Ehren, aber nur dann, wenn sie Zeit und Muße haben, sich in das für sie neue Metier einzulesen, einzuhören, einzuarbeiten und ihnen dabei eine entsprechende praxisorientierte Literaturbasis zur Seite steht. Der vorliegende Band stellt sich das Ziel, den Lehrenden in Förderklassen theoretisch und praktisch Rüstzeug zu präsentieren, das dazu angetan ist, den Deutschunterricht in Förderklassen zu qualifizieren. Da es sich dabei letztlich um DaZ-Unterricht handelt, ist er zugleich hilfreich für Lehrkräfte in Integrationskursen. Das heißt, die relevanten Ergebnisse dieses Bandes sind durchaus verallgemeinerungswürdig für den Integrationsunterricht. Das machen bereits solche Themen sichtbar wie „Mehrsprachigkeit als Ressource“, „Binnendifferenzierung“, „Einsatz Neuer Medien“ etc. und erst recht die grundlegende Einführung in diesen Band. Sofern man an Lehrende sowohl in Schulen als auch in den Integrationskursen im Erwachsenenbereich denkt, werden besonders die sechs praxisrelevanten Beiträge Aufmerksamkeit erregen. Als Beispiele seien genannt: „Alphabetisierung: Förderung der Buchstabenkenntnis und Erarbeitung der Graphem-Phonem-Korrespondenzen des Deutschen“ und „Fachsensibler Sprachunterricht“. Die Reihe hat bisher den Unterschied zwischen theoretischen und praktischen Beiträgen in Sammelbänden nicht explizit gemacht, weil davon ausgegangen wurde, dass die eher theoretisch angelegten Beiträge selbstredend den klaren Praxisbezug und umgekehrt auch die praktisch orientierten Arbeiten einen Theoriebezug haben sollten. Für eine zügige, den Interessen der jeweiligen Zielgruppen entsprechende Handhabe, wurde im vorliegenden Band von dieser Konvention Abstand genommen. Die wechselseitigen Bezüge zwischen Theorie und Praxis bleiben dabei jedoch selbstredend erhalten.
Möge der Band die ins Auge gefasste theoretisch wie auch praktisch orientierte DaF- und DaZ-Klientel erreichen. Er hat es verdient.

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