Anstelle eines Nachrufs für Prof.Dr.Buscha
Der hastige Blick in die heutige morgendliche E-Mail-Post lässt mich innehalten. Der Übermittler der Nachricht spricht vom „großen Sterben“, das weitergeht. Eines MEMENTO MORI bedarf es eigentlich nicht mehr. Und dennoch Prof. Dr. Hans Joachim Buschas Tod, fünf Jahre nach Prof. Dr. Gerhard Helbigs Ableben, beide Jahrgang 1929, verstärkt die Einsicht in das zwangsläufig Kommende.
Buscha war einst mein Russischlehrer an der Uni, dann später ein Kollege, der sich zusammen mit Prof. Helbig vor allem um DaF verdient gemacht hat. In Beiträgen zu diesem Blog ist bereits diese oder jene Arbeit von ihm gewürdigt worden. Er war und ist für mich der produktive Vermittler zwischen der Linguistik und der Didaktik des Deutschen als Fremdsprache. Ich denke, gegenseitiger Respekt war bis zur Wende gegeben. Er wurde ohne ersichtlichen Grund in dieser bewegten Zeit aufgekündigt, und der Verstorbene ließ sich sogar zu der Äußerung hinreißen, ich würde von ihm ein Alibi erhaschen wollen. Da ich bis heute nicht weiß, wozu ich jemals ein Alibi von Herrn Buscha gebraucht haben sollte, wollte ich ihn schon immer mal fragen, wie er seinerzeit zu jener ins Reich der Kriminellen weisenden Frage gekommen sei. Nun ist es zu spät, Gras ist darüber gewachsen und wird nun erst recht weiter wachsen.